Chronik über den Bau der neuen Schießsportanlage
mit Schützenhaus in der Schindkaut 3, Birkenauertalstraße, 69469 Weinheim
Das Interesse am Schießsport nahm Anfang der 70er Jahre stetig zu. Die vorhandenen Sportanlagen mit dem Schützenhaus hinter dem ,,Waldschloß“ wurden zu klein, um alle schießsportlichen Disziplinen ausüben zu können. Eine Erweiterung der vorhandenen Anlagen lehnte der Eigentümer des Geländes ab, da in der Zukunft eigene Baumaßnahmen zur Ausführung kommen sollten. Auch eine Verlängerung des Pachtvertrages über das Jahr 1988 hinaus wurde abschlägig beschieden, so entschloß sich die Vereinsführung 1974 zum Neubau einer neuen Anlage. Die Stadtverwaltung der Stadt Weinheim wurde gebeten, ein dafür geeignetes Gelände zur Verfügung zu stellen. Das Gelände am jetzigen Standort wurde für gut befunden und den Schützen auch zugesagt.
Aber es sollte noch ein sehr langer und dornenreicher Weg für die Schützen werden, ehe mit dem Neubau begonnen werden konnte. Zehn lange Jahre dauerte es, bis alle Hindernisse beseitigt waren und die Baugenehmigung erteilt wurde.
In den Jahren 1974 bis 1977 wurde mit der Vorplanung, der teilweisen Rodung des Geländes usw. begonnen; 1978 und 1979 waren ausgefüllt mit Vermessungen usw. Plan-Erstellungen erfolgten in den Jahren 1980 und 1981, ebenfalls mußte ein Lärmgutachten erstellt werden, auch begannen die Schützen mit dem Ankauf von Baumaterial verschiedener Art. Erstellung von Geländeschnitten, Lagepläne verschiedener Art, Waldumwandlung, Wegebauvereinbarungen, Modell-Erstellung füllten die Jahre 1982 und 1983 aus.
Mit der ersten geforderten Umplanung begann das Jahr 1984 – bis zur Erteilung des Baubescheides. Baubeginn war der 01. Juni 1984. Die Schützen ließen sich nicht lange bitten, sondern es wurde sofort mit den Arbeiten wie Holzeinschlag, Erdarbeiten, Kanalverlegung, Umzäunung, Baustelle einrichten und Stromversorgung sicherstellen, begonnen. Die Arbeiten für den Parkplatz folgten, und die zweite Umplanung noch in Bezug auf den 100-Meter-Stand erledigt (Verlegung des Standes auf die Ostseite).
Witterungsbedingt konnten die Arbeiten erst Ende März 1985 fortgesetzt werden.
Am 28. April 1985 wurde der ,,Erste Spatenstich“ vollzogen und die Grundsteinlegung erfolgte am 18. Mai 1985 durch Regierungsvizepräsident Dr. Jürgen Schütz, in Anwesenheit von Bundes- und Landtagsabgeordneten und Oberbürgermeister Theo Gießelmann und weiteren Vertretern der Kommunalbehörden.
Es begannen 1985 die Arbeiten für die Fundamentierungen der Längs- und der Seitenblenden. Auf Grund der Verschiebung der 100 m-Bahnen mußten zur Blenden-Erstellung Bohrpfähle niedergebracht werden. Auch die Maurerarbeiten etc. für die 100 m Seitenblende wurden 1985 fertiggestellt. Anfang April 1986 konnten die Arbeiten an den Längs- und Querblenden fortgesetzt werden; Entwässerungsarbeiten und Flächenplanierung folgten. Der Bauabschnitt IV mußte 1987 wegen einer weiteren Umplanung in 2 Bauabschnitte unterteilt werden, die Genehmigung dafür wurde am 09. September 1987 erteilt. Es wurden 1987 die Arbeiten an den Querblenden fortgesetzt. Der Bau der Schützenstände wurde an der Westseite zusammen mit dem nicht unterkellerten Teil des Schützenhauses und der Stützwand im Erdgeschoß begonnen. 1988 Fortsetzung der Arbeiten an den Schützenständen und Bauabschnitt IV des Schützenhauses.
Die Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten für den Bauabschnitt IV folgten im Juli, anschließend weitere Ausbauarbeiten, so daß im November der Verein provisorisch einziehen konnte, denn ein weiterer Verbleib auf den alten Anlagen war nicht mehr möglich. Auch wurden 1988 die Erd- und Stahlbetonarbeiten für den BA V – des Schützenhauses – ausgeführt und der kontinuierliche Aufbau der Schützenstände fortgeführt.
1989 konnte der Sportbetrieb teilweise wieder aufgenommen werden, denn es wurden die Anlagen für KK, Luftgewehr und Sportpistole montiert und die Schützenstände bis zur 100 m Bahn vorgezogen und fertiggestellt. Ebenso konnte das Erdgeschoß des Schützenhauses BA V im Rohbau fertig gestellt werden.
Die Arbeiten am Bauabschnitt V für die Fertigstellung des Rohbaus und weitere Ausbauarbeiten füllten das Jahr 1990 aus.
Am 24. November 1990 konnte das ,,Richtfest“ gefeiert werden. Die Ausbauarbeiten der einzelnen Räume usw. erfolgte in den Jahren 1991 und 1992, so daß jetzt, im 70. Jubiläumsjahr des Vereins, die Einweihung der gesamten Anlage mit Schützenhaus gefeiert werden kann.
Die Vorstandschaft und Bauleitung dankt hiermit dem unermüdlichen Einsatz der Mitglieder und allen Freunden, Gönnern und Spendern für ihre Unterstützung.
Weinheim, Februar 1993
Zusammengestellt von Ehrenoberschützenmeister Artur Lutz